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Text File | 1985-11-19 | 62.2 KB | 1,087 lines |
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- | MMM MMM I DDDD I AAAAAA NN N |
- | M M M M I D DD I A A N N N |
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- | M M I D DD I A A N N N |
- | M M I DDDD I A A N NN |
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- | A N L E I T U N G Z U M I D I A N V E R S I O N 1.2 |
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- | Ein Postcardwareprogramm von Alexander Weis |
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- | © 1992,93,94,95 by Alexander Weis Alle Rechte vorbehalten |
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- Dokument Version 1.2
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- ©1995
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- Inhaltsverzeichnis
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- 1 Was ist MIDIAN?
- 2 Zuerst einmal
- 2.1 MIDIAN starten
- 3 Die Programmfunktionen
- 3.1 Desk
- 3.2 Datei
- 3.2.1 Laden ^L
- 3.2.2 Sichern ^S
- 3.2.3 Entfernen ^E
- 3.2.4 Löschen ^D
- 3.2.5 Programmende ^Q
- 3.3 Dump
- 3.3.1 Receive ^R
- 3.3.2 Request ^G
- 3.3.3 Send ^T
- 3.3.4 Sample Page ^P
- 3.3.5 Analyse ^A
- 3.4 Monitor
- 3.4.1 Dump Monitor ^M
- 3.4.2 MIDI Monitor ^V
- 3.5 Drucken
- 3.5.1 Drucke Analyse ^W
- 3.5.2 Drucke Dump Daten ^F
- 3.5.3 Drucker als MIDI Monitor ^H
- 3.6 MIDIAN
- 3.6.1 Kurzanleitung ^K
- 3.6.2 Programminfo ^I
- 3.6.3 Active/Clock ^C
- 3.6.4 Notepad ^N
- 4 MIDIAN goes Multitasking
- 5 Zum Schluß
-
-
- 1 Was ist MIDIAN?
- ====================
-
- Kurz gesagt dient das Postcardware-Programm MIDIAN dazu, beliebige MIDI-Daten
- mit dem Computer zu empfangen, auszuwerten, zu speichern, zu laden und rückzu-
- übertragen. Das Programm ist auf allen Atari ST/STE und TT Modellen (evtl.
- auch Falcon) ab 1 MByte RAM in hoher oder mittlerer Auflösung lauffähig. Kern-
- stück von MIDIAN ist der Arbeitsspeicher,in den die empfangenen oder geladenen
- MIDI-Daten abgelegt werden. Der Arbeitsspeicher wird vom Programm im RAM Ihres
- Computers reserviert. Fast alle MIDIAN Operationen greifen darauf zurück. Das
- Programm ermöglicht Auswertung, Sendung und Speicherung des Arbeitsspeicherin-
- haltes. Dadurch eignet es sich beispielsweise zur Verwaltung von Klangdaten,
- Sampledaten oder Effektgeräteeinstellungen. Diese können vom MIDI-Gerät emp-
- fangen, in Dateien abgelegt und zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder geladen
- und rückübertragen werden.
-
- MIDIAN ist universell programmiert, so daß Sie es - wie oben beschrieben -
- z.B. als Bankloader für beliebige MIDI-Geräte nutzen können, ohne daß Sie da-
- für verschiedene Programme oder Module benötigen. MIDIAN bietet dazu noch eine
- ausführliche MIDI-Daten Darstellung und Analyse. So werden nicht nur die An-
- zahl der Bytes, die von Ihrem MIDI-Gerät empfangen wurden, angezeigt, sondern
- es wird auch eine Statistik über Art und Anzahl der in den Daten enthaltenen
- Befehle erstellt. Die empfangenen Daten können auf dem Bildschirm oder Drucker
- ausgegeben werden, wobei auf Wunsch die MIDI-Bytes, die eine festgelegte Be-
- deutung haben, kommentiert werden. Haben sich bei einer Übertragung offen-
- sichtliche Fehler eingeschlichen, werden diese gemeldet, und ein Senden oder
- Speichern der Daten wird verhindert. Wer schon einmal das Pech hatte, daß nach
- einer Datenrückübertragung seltsame Zeichen auf der Geräteanzeige erschienen
- und der gesamte Speicherinhalt verloren war, wird die Datenanalyse zu schätzen
- wissen. Dank der ausführlichen Darstellung und Erläuterung der Daten wird für
- den MIDI-Interessierten Benutzer eine komfortable Möglichkeit, in die MIDI-
- Datenwelt Einblick zu nehmen, geboten. Wer sich näher mit MIDI befassen
- möchte, kann sich im Zusammenspiel mit der beim Autor erhältlichen Abhandlung
- MIDITALK die MIDI-Datenwelt anschaulich erschließen. Vor Fehlbedienungen
- schützen im Programm einige Sicherheitsabfragen. Auf diese geht die Anleitung
- nicht immer ein; an gegebener Stelle tauchen sie jedoch bei der Anwendung auf.
- Besser einmal mehr bestätigen, als einmal zuviel löschen...
-
- Das Programm basiert auf meinen und den Erfahrungen anderer Musiker. Daher
- hoffe ich, mit MIDIAN das Bedürfnis nach einem universellen Programm zur MIDI-
- Datenverwaltung und Analyse befriedigen zu können. Für Anregungen, Kritik,
- Ideen für mögliche Updates usw. bin ich jederzeit dankbar. Falls Sie Anfragen
- haben (schriftlich!), denken Sie bitte daran, einen ausreichend frankierten
- und adressierten Rückumschlag beizulegen.
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- Mit musikalischen Grüßen
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- Alexander Weis, Februar 1995
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- Adresse des Autors: Im Eichenböhl 18
- 64625 Bensheim
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- Dank möchte ich natürlich all jenen sagen, die mir Tips zum Programmieren
- gaben, mir den Speicherinhalt Ihrer Geräte in der Testphase anvertraut haben
- ("Ich hoffe Du weißt, was Du da machst ?!") und das fertige Programm auf Feh-
- ler durchforstet haben sowie den Firmen Steinberg, Doepfer Musikelektronik,
- Musik Meyer, EMAGIC, Roland, Digidesign, dem Musikhaus Crusius in Darmstadt
- und der Firma Public Computer in Alsbach-Hähnlein für die freundliche Unter-
- stützung.
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- Besonderer Dank gilt Armin Baumgardt, mit dem ich so manche Computersitzung
- verbracht habe, für Beratung, Hilfe, Animation und konstruktive Kritik, Anita
- Schilz, die den ganzen Text Korrektur gelesen hat und Ewan Whyte, der diese
- Anleitung und die im Programm vorkommenden Texte ins Englische übersetzt hat,
- um das Programm seit Dezember 1993 auch außerhalb des deutschen Sprachraumes
- verbreiten zu können.
-
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-
- Anmerkungen: In der Anleitung kommt häufig der Begriff System Exclusive vor,
- der dort Sys-Ex abgekürzt wird. Genauere Hinweise zu den MIDI-Befehlen
- werden nicht gegeben. Den Vertrieb der bislang erhältlichen Abhandlung
- MIDITALK, die von den Grundlagen bis zu den Befehlen alles wissenswerte
- enthält, mußte ich wegen der großen Nachfarge und des daraus erwachsenen
- Arbeitsaufwandes leider einstellen, bin aber auf der Suche nach einer
- praktikablen Lösung.
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- Die Version 1.2 ist eine Zwischenversion und enthält Bedienelemente, die
- noch nicht aktiv sind. Diese Elemente sind für ein Update vorgesehen und
- besitzen noch keine Funktion (betrifft vor allem die Sample Page).
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- Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen der Anleitung - in welcher
- Form und mit welchen Mitteln auch immer - bedürfen grundsätzlich der
- schriftlichen Genehmigung des Autors.
-
- Die Informationen in dieser Anleitung werden ohne Rücksicht auf eventu-
- ellen Patentschutz veröffentlicht.
-
- Das Programm und diese Anleitung wurden mit großer Sorgfalt geschrieben
- und mehrfach auf korrekte Funktion und Gehalt überprüft. Fehler können
- dennoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Für fehlerhafte Funktio-
- nen oder Angaben übernimmt der Autor deshalb keine Haftung. Das Programm
- wurde mit dem GFA Basic 3.5 Entwicklungssystem erstellt.
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- Es sei darauf hingewiesen, daß ein Programmierer von Klängen für Synthe-
- sizer die Urheberrechte an diesen Klängen besitzt.
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-
- 2 Zuerst einmal
- ===============
-
- 2.1 MIDIAN starten
- ------------------
-
- Falls Sie absoluter Computer-Einsteiger sind, lesen Sie sich zunächst die
- grundsätzlichen Bedienschritte in der Bedienungsanleitung Ihres Computers
- nach. Diese Anleitung setzt elementare Kenntnisse im Umgang mit Dateien, Ord-
- nern, Fenstern usw. voraus. Das Programm MIDIAN wird mit einem Doppelklick der
- linken Maustaste auf 1_MIDIAN.PRGgestartet. Beim Programmstart muß sich neben
- dem Programm selbst auch die zugehörige Resource-Datei 1_MIDIAN.RSC im gleich-
- en Dateiverzeichnis befinden. Nach einigen Sekunden erscheint eine kurze
- Information zum Programm, und die Menüleiste baut sich auf.
-
- Stellen Sie die MIDI-Verbindung zwischen dem Atari und dem MIDI-Gerät, von
- welchem Sie Daten empfangen wollen (Atari MIDI-In mit MIDI-Out am Gerät ver-
- binden) bzw. an welches Sie Daten senden wollen (Atari MIDI-Out mit MIDI-In am
- Gerät verbinden), her. Für MIDI-Requests und möglichst auch für Sample Dump-
- Übertragungen muß die volle Verbindung zwischen Atari und MIDI-Gerät herge-
- stellt werden (jeweils MIDI-In mit MIDI-Out verbinden).
-
- Die einzelnen Menüpunkte können entweder in gewohnter Weise mit der Maus
- oder durch eine Tastenkombination angewählt werden. Für die Tastaturbedienung
- sind Buchstaben für die einzelnen Menüpunkte festgelegt. Um die Funktion aus-
- zulösen drücken Sie die Control-Taste und gleichzeitig den jeweiligen Buchsta-
- ben. Die Buchstaben sind im Programm beim jeweiligen Menüpunkt (z.B. steht ^T
- für die Tastenkombination Control+T) und auch in dieser Anleitung angegeben.
-
- Das Programm richtet beim Start den Arbeitsspeicher für die MIDI-Daten auto-
- matisch ein. Die Größe dieser Datenablage richtet sich nach dem freien Spei-
- cherplatz, der im RAM Ihres Copmputers zur Verfügung steht bzw. im Multitas-
- kingbetrieb nach der zugwiesenen Partitionsgröße. Damit MIDIAN startet, muß
- der Speicherplatz es erlauben, einen Arbeitsspeicher von mind. 64000 Bytes zu
- reservieren (Minimalkonfiguration). Die eingerichtete Arbeitsspeichergröße
- wird nach dem Programmstart auf der Informationsseite angegeben.
-
- Die Arbeitsspeichergröße beschränkt die Anzahl der MIDI-Bytes, die auf ein-
- mal empfangen oder geladen werden können.
-
-
- 3 Die Programmfunktionen
- ========================
-
- 3.1 Desk
- --------
-
- Unter dem Menütitel Desk steht zunächst die obligatorische Info-Zeile.
- Klickt man sie an, erscheint eine kleine Box, die an den Postcardwarestatus
- erinnert. Entweder läßt man sich hier nähere Informationen geben oder ist be-
- reits mit dieser Box zufrieden. Haben Sie Accessory-Programme installiert, so
- sind diese wie gewohnt hierunter aufgelistet und können aufgerufen werden.
-
- 3.2 Datei
- ---------
-
- 3.2.1 Laden ^L
- ...............
-
- Mit dieser Programmfunktion können Dateien von den Datenträgern Disk oder
- Harddisk in den Arbeitsspeicher des Programmes geladen werden.
-
- Sind bereits Daten im Arbeitsspeicher vorhanden, erscheint eine Hinweisbox.
- Hier kann man entweder abbrechen oder bestimmen, daß die neu zu ladenden Daten
- die zu diesem Zeitpunkt im Arbeitsspeicher befindlichen ersetzen sollen. Sind
- keine Sampledaten im Arbeitsspeicher vorhanden, können mittels "Ergänzen" auch
- Dateien zum bisherigen Arbeitsspeicherinhalt hinzugefügt werden, sofern es
- sich nicht um Sampledateien handelt. Näheres hierzu siehe 3.3.1.
-
- Zunächst erscheint eine Auswahlbox. Hier wählt man die Dateiendung, die als
- Vorgabe in die Fileselectbox übernommen wird. Zur direkten Auswahl stehen häu-
- fig benötigte Endungen sowie ein weiteres Feld, das editierbar ist. In diesem
- Feld können Sie ggf. eine Dateiendung eingeben, die Sie benötigen. Mehr Hin-
- weise zu Dateiendungen stehen unter 3.2.2.
-
- Hat man die Endung gewählt, öffnet sich die Fileselectbox. Bedingung dafür,
- daß eine Datei eingeladen wird, ist, daß es sich entweder um eine Datei im MI-
- DIAN-Format handelt, oder die System Exclusive Daten spätestens nach dem
- 20. Byte in der gewählten Datei stehen. Dadurch ist es möglich, sehr verschie-
- dene Formate einzulesen, denn die Dateiformate unterscheiden sich oft nur
- durch irgendwelche ergänzende Bytes am Anfang. Das einfachste Format ist na-
- türlich, die MIDI-Daten ohne jegliche Zusatzinformation abzuspeichern. Wird
- eine solche Datei eingelesen, meldet MIDIAN, daß ein "Standard Dump Format"
- vorlag. Auch das "Satellit Dump Format" (Steinberg) und natürlich das "MIDIAN
- Dump Format" werden erkannt. Liegt keines dieser Formate vor, die Datei kann
- aber dennoch geladen werden, so meldet MIDIAN das "Dump Format der Firma X".
- Auch aus Standard MIDI Files (Formate 0 und 1) kann MIDIAN Sys-Ex Daten ein-
- lesen, insofern diese in den Dateien enthalten sind (logisch!!). Also nicht
- wundern, wenn MIDIAN das Einladen eines Standard MIDI Files anzeigt und danach
- dann mit "Keine Daten für dieses Programm vorhanden" abbricht. Nicht überall,
- wo Standard MIDI File draufsteht ist auch Sys-Ex drin...
- Bei Sampledateien erkennt MIDIAN das "'Soundworks Format", das "Avalon Sample
- Format", das "Sound Designer Format" und das "MIDIAN Sample Format".
-
- Die Ladezeit für das MIDIAN Format ist übrigens geringer als für die anderen
- Formate, da bei diesen Dateien nicht die Sys-Ex Daten beim Laden herausgepickt
- werden müssen.
-
- *Wichtig*: Enthält eine Datei neben den Sys-Ex Messages noch weitere MIDI-
- Befehle - wie z.B. Note On - werden diese ignoriert und nur die Sys-Ex Daten
- geladen. Nur Dateien, die im MIDIAN Format vorliegen, werden komplett mit
- sämtlichen Befehlen geladen. Sobald die Dateien eingeladen sind, führt MIDIAN
- automatisch eine Datenanalyse durch. Diese Analyse wird unter Punkt 3.3.5
- beschrieben.
-
- Nicht geladen werden können Dateiformate, bei denen die MIDI-Daten ver-
- schlüsselt vorliegen (etwa Steinberg Synthworks Format, EMAGIC Soundsurfer).
- Für die Entschlüsselung müßte man für jedes Gerät entsprechende Module bereit-
- stellen, was aber der Zielsetzung von MIDIAN nach universeller Verwendung wi-
- derspricht.
-
- 3.2.2 Sichern ^S
- .................
-
- Mit dieser Programmfunktion können die Daten aus dem Arbeitsspeicher auf Disk
- oder Harddisk abgespeichert werden. Folgende Bedingungen sind zu erfüllen, da-
- mit das Programm Daten speichert:
-
- Im Arbeitsspeicher
-
- - dürfen keine System Realtime Befehle stehen,
-
- - muß die Anzahl der Begin- und End of Sys-Ex Markierungen übereinstimmen,
-
- - muß das MIDI Format durch die Daten erfüllt werden (wird bei der Analyse
- untersucht und gemeldet).
-
- Beim Speichern werden grundsätzlich zwei Arten von Daten unterschieden:
-
- "Normale" MIDI Daten: Diese können in fünf verschiedenen Formaten abgespei-
- chert werden: das "Standard Dump Format", das "Satellit Dump Format",
- Standard MIDI File Format 0" und "Standard MIDI File Format 1" (alle nur
- für Sys-Ex Daten) und natürlich das "Midian Dump Format".
- Sind keine Sys-Ex Daten im Arbeitsspeicher vorhanden, wird die zu spei-
- chernde Datei automatisch im "Midian Dump Format" gespeichert und erhält
- die Endung *.DMP. Sind Sys-Ex Daten zusammen mit anderen Daten oder nur
- Sys-Ex Daten im Arbeitsspeicher (wird bei der Datenanalyse angezeigt), so
- erscheint zunächst eine Auswahlbox. In dieser Box wählt man das Format, in
- dem man die Datei abspeichern möchte (es sei nochmals betont, daß nur das
- Midian Dump Format sämtliche MIDI-Daten und Befehle abspeichert, während
- die anderen Formate nur Sys-Ex Daten speichern). In dieser Box wird auch
- die Dateiendung der zu speichernden Datei angegeben. Zur Auswahl steht ne-
- ben den häufig benötigten Endungen *.SND, *.BNK und *.DMP auch ein edi-
- tierbares Feld, in dem Sie ggf. eine weitere Dateiendung angeben können.
- MIDI Standard Files erhalten grundsätzlich die Endung *.MID, da dies
- Bestandteil des Standards für diese Dateien ist. Ein Feld für diese
- Endung ist daher nicht vorgesehen.
- Die Endungen sind - im Gegensatz zum Laden - verbindlich und werden in je-
- dem Fall angehängt, so daß z.B. beim Konvertieren in ein anderes Format
- die alte Endung nicht von Hand geändert werden muß, auch wenn sie in der
- Fileselectbox noch angezeigt wird.
-
- Sample Daten: Befinden sich im Arbeitsspeicher Daten, die mit dem Sample Dump
- Standard in der Sample Page empfangen wurden, öffnet sich nach Anwählen
- des Menüpunktes "Speichern" zunächst noch einmal die Oberfläche der Sample
- Page. Hier können Einstellungen zum Sample gemacht werden (siehe 3.3.4).
- Im Gegensatz zum Menüpunkt Sample Page sind die beiden Felder im Zentrum
- nun nicht mit "Sample Send" und "Sample Receive", sondern mit "MIDIAN Sam-
- ple Format" und "Avalon Sample Format" beschriftet. Je nachdem, in welchem
- Format die Datei gespeichert werden soll, wählt man nun eines der beiden
- Felder an. Sample Dateien erhalten automatisch immer die Endung *.SMP.
- Bitte beachten Sie, daß die Wortbreite für Avalon Dateien maximal 16 Bit
- beträgt. Das Sound Designer Format kann MIDIAN nur einladen, jedoch nicht
- exportieren.
-
- Durch die Möglichkeit, die Sys-Ex Daten als MIDI Standard Files abzuspeichern,
- die von allen üblichen MIDI Sequenzern gelesen werden können, ergeben sich
- zahlreiche Möglichkeiten. Zum einen kann man eine derartige Sys-Ex Spur quasi
- als "Auftakt" zu einem Lied vor die eigentliche Aufnahme stellen und so beim
- Starten des Sequenzers zunächst via Sys-Ex alle Module mit den richtigen
- Klängen versorgen. Zum anderen ist das eine schöne Möglichkeit Systemgrenzen
- zu überschreiten. Ob PC kompatible oder Macintosh (Amiga??): Dieses Format
- sollten Sequenzer aller Plattformen lesen können, denn das Standard MIDI
- File Format wurde gerade im Hinblick auf einen systemübergreifenden Austausch
- konzipiert.
-
- Das "Satellit Dump Format" ist das Format, das das Programm Satellit der
- Firma Steinberg in der Dump Utility speichert und lädt. Das "Avalon Sample
- Format" gehört zum Sample Editor Programm "Avalon" der Firma Steinberg. Das
- Sound Designer Format gehört zum Sample Editor "Sound Design" und dem Sample
- Synthesizer Programm "Turbosynth" der Firma Digidesign (Dateiendung gewöhnlich
- *.SD). An dieser Stelle noch mal ein dickes Dankeschön für die freundliche
- Unterstützung durch Steinberg und Digidesign bei der Erstellung dieses Pro-
- grammes durch die Überlassung entsprechender Unterlagen.
-
- 3.2.3 Entfernen ^E
- ...................
-
- Entfernt werden beim Anwählen dieses Menüpunktes die zuletzt in den Arbeits-
- speicher geladenen oder mittels Receive empfangenen Daten, falls mehrere Da-
- tenpakete unabhängig empfangen/eingeladen wurden.
-
- Wie in der Anleitung zu Receive (3.3.1) beschrieben, ist es mit MIDIAN
- möglich, mehrere Dateien zu einer Datei zusammenzufassen. Falls man bei dieser
- Aktion nun einen Datenfehler beim Empfang kassiert oder versehentlich die
- falsche Datei hinzulädt, muß man dank dieser Funktion nicht noch einmal ganz
- von vorn beginnen, sondern man kann die jeweils zuletzt eingeladenen oder em-
- pfangenen Daten wieder entfernen.
-
- 3.2.4 Löschen ^D
- .................
-
- Diese Programmfunktion ist eine Hilfe, mit der man - um Platz zu schaffen -
- aus dem Programm heraus Dateien auf der Disk/Harddisk löschen kann, ohne daß
- man dafür das Programm verlassen muß.
-
- *Vorsicht:* Dateien und die darin enthaltenen Daten sind unwiderruflich verlo-
- ren. Also nur wohlüberlegte Löschungen ausführen! Eine Box fragt deshalb si-
- cherheitshalber noch einmal nach. Falls man bewußt mehrere Dateien löschen mö-
- chte, kann man diesen Warnhinweis durch Anwählen des Feldes "Weitere" umgehen.
-
- Die Funktion wird beendet, wenn man die Fileselectbox mit "Abbruch" bzw.
- "Cancel" verläßt.
-
- 3.2.5 Programmende ^Q
- ......................
-
- An dieser Stelle kann man MIDIAN wieder verlassen; allerdings erst, nachdem
- man eine fast flehende, den Trennungsschmerz ins Unermeßliche steigernde Si-
- cherheitsabfrage mit einem eiskalten "Klar" beantwortet hat.
-
- 3.3 Dump
- --------
-
- 3.3.1 Receive ^R
- .................
-
- Diese Programmfunktion ist gewissermaßen das Kernstück von MIDIAN. Zu Beginn
- werden Sie aufgefordert, einen Dump manuell am Gerät auszulösen. MIDI Geräte
- übertragen über den MIDI-Out Anschluß Daten, die andere MIDI Geräte steuern
- oder einstellen (z.B. Note- und Controller Befehle). Möchte man MIDIAN als
- Bankloader einsetzen, so sind die übertragenen Sys-Ex Daten von Interesse,
- weil diese die Parameter von Effekteinstellungen, Klängen o.ä. beinhalten.
-
- Um diese zu übertragen, muß man am Gerät das Senden der Daten manuell auslö-
- sen (funktioniert bei vielen Geräten auch durch Anforderung per MIDI-Request,
- siehe 3.3.2). Sobald nun MIDI-Daten von einem angeschlossenen Gerät empfangen
- werden, liest die Receive Funktion die Daten in den Arbeitsspeicher. Beendet
- wird das Einlesen, falls längere Zeit keine MIDI-Daten mehr eintreffen oder
- der Arbeitsspeicher voll ist. Danach wird automatisch die Datenanalyse ge-
- startet, um die empfangenen Daten zu untersuchen. Diese Funktion sollte mit
- allen MIDI- Geräten zusammenarbeiten, die sich...
-
- 1.) an den MIDI Standard halten,
-
- 2.) die Sys-Ex Daten in einem Paket abwerfen (One Way Dump), da für eine so-
- genannte Handshake Übertragung (Frage- und Antwortspielchen) MIDIAN für
- jedes einzelne Gerät Module bereit stellen müßte. Das würde aber der uni-
- versellen Auslegung widersprechen.
-
- Leider ist bei der Übertragung der MIDI-Daten die Phantasie mit den Her-
- stellern bei der Namensgebung ein wenig durchgegangen, so daß es unzählige Be-
- zeichnungen für diese Funktion gibt, die aber meist die Worte "Bulk" oder
- "Transmit" enthalten. Dann beginnt oft erst die Qual der Wahl, weil man nun
- wählen darf(!!), was man denn senden will. Patches, Tones, Banks, Kits
- usw. lassen sich übertragen, nur leider sind sich auch hier die Hersteller
- nicht einig geworden. Was beim einen das Patch, nennt der andere Bank...Hier
- hilft nur ein tiefer Blick in die Bedienungsanleitung und falls sich diese
- "Users Manual" schimpft, ein ebensolcher ins Wörterbuch.
-
- Sind bereits Daten im Arbeitsspeicher vorhanden, so lassen sich weitere Da-
- ten durch Receive oder von Diskette hinzuladen. Dadurch wird es möglich, ganze
- MIDI-Setups mit verschiedenen Geräten in einer einzigen Datei abzulegen. Sind
- alle Geräte über eine MIDI-Kette verbunden, braucht man nur die Setup-Datei zu
- laden und mit der Send-Option abzuschicken. Durch die Adressierung mittels
- Device ID# innerhalb der Sys-Ex Daten pickt sich jedes Gerät bei korrekter
- Einstellung (3.3.3) die richtigen Sys-Ex Daten aus dem Paket heraus. So kann
- man sich für das MIDI-Rack z.B. ein Live- und ein Homerecording Setup zusam-
- menbasteln, die das Umprogrammieren der Einstellungen erheblich einfacher
- gestalten und beschleunigen. Sample Dateien können nicht hinzugeladen werden.
-
- Die System Realtime Befehle Active Sensing und Timing Clock werden vom Pro-
- gramm ignoriert, da diese Befehle zwischen Sounddaten geraten könnten, was
- Fehlübertragungen bzw. bei MIDIAN eine Verhinderung der Übertragung zur Folge
- hätte. Diese Befehle dienen ohnehin der Kommunikation der Geräte untereinander
- und sind für den Benutzer nur insoweit von Interesse, als bei entsprechendem
- Betrieb die Befehle von Geräten verschickt werden. Das läßt sich mit dem Menü-
- punkt Active/Clock (siehe 3.6.3) überprüfen.
-
- 3.3.2 Request ^G
- .................
-
- Wird dieser Menüpunkt angewählt, so erscheint auf dem Bildschirm die Request
- Seite. Die Request Seite bietet die Möglichkeit, 12 verschiedene Sys-Ex Re-
- quests zu editieren, verwalten und senden. Das Wort Request stammt (wie alle
- "deutschen" Begriffe der Musik) aus dem Englischen und bedeutet hier soviel
- wie anfordern. Viele Geräte bieten die Möglichkeit, sich die Gerätedaten über
- MIDI-Requests anzufordern. Bei einigen Geräten ist der Request sogar die ein-
- zige Möglichkeit, an die Daten zu gelangen. Dabei wird vom Empfänger zunächst
- eine für den jeweiligen Sender fest definierte Zahlenfolge - die Re-
- quest-Message - übertragen. Empfängt der Sender diese Zahlenfolge am MIDI-In,
- so sendet er die "angeforderten" Daten an den Empfänger. Im Gegensatz zum un-
- ter Punkt 3.3.1 beschriebenen Vorgang muß man also beim Sender nicht erst ins
- entsprechende Gerätemenü gehen, um von dort den Dump manuell auszulösen, son-
- dern es läßt sich alles von Empfängerseite - in diesem Fall vom Atari aus -
- regeln (ach ja, einschalten sollte man das Sendegerät schon...).
-
- Um es gleich vorwegzunehmen: MIDI-Request Nachrichten sind nichts zum
- Spielen. Vielmehr sollten nur Benutzer, die sich in Sachen MIDI gut auskennen
- versuchen, eigene Requests für Geräte zu erstellen. Daher befindet sich schon
- eine Auswahl fertiger Single Requests auf der MIDIAN-Diskette. Diese Requests
- müssen evtl. noch etwas an den eigenen MIDI-Aufbau angepaßt werden. Das ist
- aber leicht zu bewerkstelligen. Für die Erstellung eigener Requests haben die
- meisten Hersteller mittlerweile im Anhang ihrer Bedienungsanleitungen ein
- Kapitel der MIDI-Kommunikation gewidmet. Es ist aber - je nach Hersteller -
- nicht immer gerade leicht, sich hier die entsprechenden Angaben zusammenzu-
- suchen (Ausnahme, die in diesem Fall die Regel bestätigt: Korg Bedienungsan-
- leitungen...Lob, Lob!). Ein Vergleich mit einem in der Library für ein anderes
- Gerät des gleichen Herstellers vorhandenen Request kann auf keinen Fall scha-
- den, da die Hersteller meist ein recht einheitliches Format für verschiedene
- Geräte verwenden.
-
- Allgemeines zur Bedienung: Die Request Seite besitzt 12 Gruppen, bestehend aus
- je einem Nummernfeld, einer "Send" Taste und einem Informationsfeld. Das
- Informationsfeld des jeweils gerade aktivierten Requests wird invertiert
- angezeigt. Die Daten (Informationsfeld Inhalt, eigentlicher Request und
- Dateiname) des jeweils aktiven Requests kann man im gesonderten Request
- Editor bearbeiten. Einen anderen Request wählt man an, indem man das je-
- weilige Informationsfeld anklickt.
-
- MIDI-Request Daten editieren: Die Daten eines jeden Requests können direkt im
- Programm mit dem Request Editor bearbeitet werden. Zum editieren wählen
- Sie zunächst das Informationsfeld des zu editierenden Requests an. Falls
- sie das Feld mit einem Doppelklick angewählt haben, öffnet sich der Re-
- quest Editor sofort, ansonsten wählen Sie noch das Feld "Edit" unter den
- 12 Request Feldern an. Der Request Editor bietet Ihnen nun die Möglichkeit
- die Request Zahlenkette als Folge von Hexadezimalzahlen einzugeben. Diese
- Zahlendarstellung ist zwar nicht jedem geläufig, aber in Bedienungsan-
- leitungen derart verbreitet, daß sie zur Eingabe sinnvoll erschien. Ins-
- gesamt können bis zu 70 Zahlen, verteilt auf 4 Zeilen, eingegeben werden.
- Für die meisten Requests dürfte eine Zeile jedoch ausreichend sein. Ein
- senkrechter Strich gibt die momentane Cursorposition an. Der Cursor kann
- mittels der Pfeiltasten an die gewünschte Stelle gesteuert werden. Fehl-
- eingaben können mit Backspace, Delete und Escape (ganze Zeile) gelöscht
- werden. Das erste ($F0) und das letzte Byte ($F7) stehen bereits fest.
- Diese sind bei MIDI-Request- Nachrichten immer gleich und müssen daher
- auch nicht extra eingegeben werden. Bei der Eingabe der dazwischen-
- liegenden Zahlen beachten Sie bitte, daß einstellige Zahlen durch Vor-
- stellen einer 0 zweistellig gemacht werden müssen. Leider kann aus syst-
- embedingten Gründen nicht der Komfort geboten werden, daß der Cursor beim
- erreichen des Zeilenendes automatisch in die nächste Zeile springt. Die
- entsprechenden Routinen des Atari Betriebssystemes sind leider nicht auf
- zusammenhängende, mehrzeilige Eingabefelder vorbereitet. Als kleine Hilfe
- werden die Eintragungen aller 4 Zeilen vom Programm automatisch zusammen-
- gesetzt, so daß Sie durchaus auch mal Lücken lassen dürfen. Der Wertebe-
- reich der Zahlen eines Requests kann aus Gründen der MIDI Definition nur
- zwischen 0-127 ($00-$7F) liegen, was vom Programm auch überprüft wird. Als
- kleinen Partisanentrick habe ich aber die Werte 240 ($F0) und 247 ($F7)
- dennoch zur Eingabe freigegeben, da auf diese Weise mehrere einzelne Re-
- quests innerhalb eines sog. Single Requests auftreten können, obgleich die
- Namensgebung dann etwas hinkt. Nützlich ist das z.B. bei Geräten der Marke
- Roland um die vielen einzelnen Requests etwas kompakter zu halten - die
- Geräte spielen jedenfalls mit!
-
- Informationsfeldinhalt editieren: Die Textinformation in den Info Feldern der
- Request Seite kann maximal 35 Zeichen lang sein. Der Text wird ebenfalls
- im Request Editor editiert. Dazu wählt man das Textfeld mit einem Maus-
- klick an. Das Textfeld erscheint daraufhin invertiert und kann nun veränd-
- ert werden. Beenden kann man diesen Editiervorgang durch erneutes anwählen
- des Textfeldes per Mausklick oder drücken der Return-Taste. Als Informati-
- onstext können Sie beliebige Kurzinformationen zum jeweiligen Request
- schreiben. Empfehlenswert ist natürlich eine Angabe über das Gerät und die
- Daten, die mit dem Request angefordert werden. Das ermöglicht eine
- schnelle Übersicht über die aktuell geladenen Requests in der Request
- Seite.
-
- Dateinamen editieren: Sowohl der Dateiname der Setup Datei (rechts oben) als
- auch die Dateinamen der Single Request (links unten auf Request Seite bzw.
- rechts oben im Request Editor) lassen sich verändern. Die Namen können
- nach Anwählen des Namensfeldes mit der Maustaste editiert werden. Die Ein-
- gabe des neuen Namens muß mit Return beendet werden. Die Namen der Re-
- quests und des Setups werden in die Fileselectboxen übernommen. Wurde kein
- Name angegeben, wird automatisch der beim Abspeichern verwendete Name
- übernommen.
-
- Request Dateien laden und speichern: Ein einzelner Request nennt sich Single
- Request, die Gesamtheit aller Requests wird als Request Setup bezeichnet.
- Die Requests sind von 1-12 durchnumeriert. Am unteren Rand der Request-
- Seite befinden sich Felder, die dem Speichern und Laden von Single Request
- (der jeweils aktive Request wird geladen bzw. gespeichert) und Request Se-
- tups dienen. Nach dem Anwählen eines Feldes erscheint die gewohnte Filese-
- lectbox. Die Dateiendungen *.SRQ (Single Request) und *.RQS (Request Se-
- tup) sind verbindlich und werden vom Programm automatisch angehängt. Die
- Zugriffspfade auf die Dateien sind unabhängig, so daß die Verwendung
- zweier Ordner "Single" und "Setup" sehr bequem ist.
-
- Anpassen der Dateien aus der Library: Aus o.g. Gründen sind auf der MIDIAN-
- Diskette bereits viele Single- Request Dateien vorhanden, die sich in den
- Editor einladen lassen. Die fertigen Requests müssen Sie evtl. noch an Ih-
- ren MIDI-Aufbau anpassen. Die Anpassung betrifft zumeist das Einstellen
- der richtigen Device ID# (Manche Hersteller bezeichnen es auch als Ex-
- clusive Channel, obwohl es laut der MIDI Spezifikation eigentlich nichts
- mit dem MIDI Kanal zu tun hat und es sich auch in der Praxis anders ver-
- hält). Die Device ID# ist in der Library immer auf 1 eingestellt. Die Ken-
- nung ist üblicherweise in der Zahl nach $F0 und der Hersteller ID# (ein
- oder drei Zahlen, siehe z.B. Tabellen im Anhang der Abhandlung MIDITALK).
- Die zweite Stelle dieser Zahl ist in der Library immer 0 (entsprechend
- ID# 1, da hier genau wie bei den MIDI-Kanälen am Gerät die um eins erhöhte
- Dezimalzahl angezeigt wird). Die gewünschte Device ID# addiert man nun
- einfach zu dieser Zahl (Hexadezimal!! Ein entsprechend ausgerüsteter Ta-
- schenrechner kann dabei behilflich sein). Die Device ID# läßt sich übli-
- cherweise im Bereich 1-16, also hexadezimal zwischen $0-$F wählen, einige
- Geräte lassen aber noch mehr Einstellungen zu.
-
- Sollte an einer Stelle ein XX auftauchen, deutet dies an, daß dieses
- Feld variabel ist. Das XX ist ein Platzhalter, z.B. für die Nummer des
- Klanges, der angefordert wird. Dieses XX muß vor dem Senden natürlich ge-
- gen eine entsprechende Nummer ausgetauscht werden. Zum Probieren ist die
- Zahl $00 empfehlenswert.
-
- Eine Zusammenstellung von derartig an Ihren MIDI-Aufbau angepaßten
- Single Requests können Sie als Request Setup abspeichern. Die Single Re-
- quests aus der Library sollten Sie der Übersicht halber nicht verändert
- überschreiben. Das von Ihnen am häufigsten benötigte Request Setup können
- Sie als Datei "DEF.RQS" abspeichern. Steht diese Datei auf der gleichen
- Ebene wie das Programm MIDIAN, so wird dieses Setup beim Programmstart au-
- tomatisch in den Request Editor eingeladen.
-
- Request senden: Das Senden eines einzelnen Request erfolgt einfach durch An-
- wählen des Feldes "Send" vor der jeweiligen Info-Zeile. Der Request muß
- dazu nicht aktiviert sein. Das Programm sendet den entsprechenden Request
- an das angeschlossene Gerät und wartet auf eingehende Daten. Werden Daten
- empfangen, so wird die Request-Seite automatisch verlassen, und die Daten
- werden mit der Receive Funktion eingelesen.
-
- Automatisches Senden mehrerer Requests: In einigen Fällen ist es wünschens-
- wert, mehrere Requests automatisch hintereinander abzuschicken. So ist
- z.B. der Speicherinhalt bei Geräten der Marke Roland hervorragend über-
- sichtlich strukturiert, es lassen sich aber immer nur zusammenhängende
- Speicheradressen ansprechen. Das hat zur Folge, daß der bequeme Menüpunkt
- "Send All Data", den man am Gerät selbst nutzen kann, über MIDI-Request
- nicht möglich ist, da die entsprechenden Speicherbereiche nicht zusammen-
- hängen. Da hilft kein Jammern, daß eine Definition eines derartigen Re-
- quests für den Hersteller ein leichtes wäre, denn jeden Request einzeln zu
- schicken ist wohl umständlicher, als am Gerät die Funktion manuell auszu-
- lösen, wodurch der Vorteil des Requests dahin ist. Das Feld mit der viel-
- versprechenden Überschrift "All" übernimmt diese Tätigkeit. Die Requests
- werden nacheinander von 1-12 gesendet. Unterbrochen wird diese Aktion,
- falls in einem Request-Feld keine Daten mehr stehen (daher gewünschte
- Requests "von oben auffüllen") oder eben 12 Requests gesendet wurden. Der
- jeweils folgende Request wird abgeschickt, nachdem entsprechend Daten em-
- pfangen wurden. Sollte eine Request Anforderung innerhalb einer solchen
- Kette mal nicht zu einer Antwort führen, kann man entweder mit der linken
- Maustaste den nächsten Request manuell auslösen oder mit der rechten Maus-
- taste die Funktion abbrechen. Wenn mittels einer solchen Request-Kette die
- Daten verschiedener Geräte gleichzeitig angefordert werden sollen, müssen
- die MIDI-Out Anschlüsse der Geräte über einen MIDI-Merger an den MIDI-In
- des Atari angeschlossen werden, damit für jedes einzelne Gerät die volle
- MIDI Verbindung In-Out hergestellt ist. Als Beispiel ist im Ordner "Setup"
- des MIDIAN Paketes die Datei U20_ALL. RQS gespeichert, die den gesamten
- Memory Bereich eines auf Device ID# 1 eingestellten Roland U-20 anfordert.
- Wie bereits oben erwähnt, lassen sich bei Roland Geräten mehrere einzelne
- Requests problemlos in einer einzigen Single Request Datei verwalten. Dazu
- sind als Beispiel im Single Request Ordner die Dateien U220_ALL.SRQ,
- U220_T1.SRQ und U220_T2.SRQ enthalten. In diesen drei Dateien sind alle
- Request enthaltenen, um sowohl die Memory- als auch die Temporary-Daten
- eines auf Device ID# 1 eingestellten Roland U-220 anzufordern.
-
- Requests nur senden mit <Shift>: Wird während der Betätigung des "Send" Feldes
- mit der Maus eine der Shift Tasten gedrückt gehalten, werden die Daten des
- Requests (auch mit "Request All" möglich) nur über MIDI ausgegeben, das
- Programm geht aber nicht in Empfangsbereitschaft. Dadurch lassen sich z.B.
- Zahlenketten ausgeben, die keine Requests sind, etwa zum Umschalten von
- Parametern eines Gerätes über Sys-Ex, wobei vom Gerät keine Rückmeldung zu
- erwarten ist.
-
- Request in den Arbeitsspeicher übertragen mit <Control>: Wird während der
- Betätigung des "Send" Feldes mit der Maus die Control-Taste gedrückt, wird
- der Request (auch mit "Request All" möglich) nicht über den MIDI Out
- geschickt, sondern in den Arbeitsspeicher umgeleitet. Dadurch lassen sich
- eigene Zahlenfolgen z.B. als Standard MIDI Files leicht in einen Sequenzer
- importieren, um dort beispielsweise am Liedanfang ein angeschlossenes
- Gerät in den richtigen Modus zu schalten. Sollten im Arbeitsspeicher
- bereits Daten vorhanden sein, kommt die übliche Abfrage, ob Sie diese
- ersetzen oder ergänzen wollen. Sie können die Control-Taste zu diesem
- Zeitpunkt ruhig wieder loslassen, da das Programm ihre Absicht der Daten-
- umleitung bereits zur Kenntnis genommen hat und die Daten auch in den
- Arbeitsspeicher übernehmen wird, ohne daß Sie einen Krampf in den Finger
- bekommen müssen...
-
- Request-Seite verlassen: Der Reuqest-Seite wird verlassen, wenn entweder nach
- einem Request-Send Daten empfangen wurden oder das Feld "Exit" mit der
- Maustaste angewählt wurde.
-
- 3.3.3 Send ^T
- ..............
-
- Send ist das "Gegenteil" der Empfangsfunktionen. Im Arbeitsspeicher vorhandene
- Sys-Ex Daten (und nur diese!) werden am MIDI-Out des Atari Computers aus-
- gegeben und können somit an ein angeschlossenes Gerät (rück)übertragen werden.
- Die Bedingungen, daß überhaupt etwas gesendet wird, entsprechen denen für das
- Abspeichern (siehe 3.2.2). Hinzu kommt, daß nun zwingend Sys-Ex Daten vorhand-
- en sein müssen. Die Übertragung aller anderen Datenarten macht nur mit einem
- zeitlichen Bezug Sinn, wie ihn etwa die Sequenzer mit einer internen Clock ha-
- ben. Weil MIDIAN die Daten jedoch ohne zeitlichen Bezug empfängt, macht nur
- die Rückübertragung der Sys-Ex Daten Sinn.
-
- Damit eine Datenrückübertragung an ein Gerät gelingt, muß man am Empfangs-
- gerät üblicherweise die gleiche Device ID# einstellen, die auch bei der Hinü-
- bertragung eingestellt war. Weil aber nur die äußeren Bytes von Sys-Ex Nach-
- richten standardisiert sind, haben die Hersteller weitgehend freie Hand. Des-
- halb kann MIDIAN die Device ID# nicht absolut sicher erkennen. Auf dem Bild-
- schirm wird sowohl die wahrscheinliche Device ID# als auch (falls das Gerät
- keine Device ID# zum Einstellen zur Verfügung stellt) der vermutliche MIDI-
- Kanal für Sys-Ex Kommunikation angegeben. Sollte es bei Ihrem Gerät nicht mög-
- lich sein, die Device ID# auf den angegebenen Wert einzustellen, dürfte die
- MIDI-Kanalangabe relevant sein. Funktioniert die Übertragung dennoch nicht, so
- hilft nur probieren. Heißer Tip ist aber immer Kanal 1, da besonders ältere
- Geräte ihre gesamte Sys-Ex Kommunikation über diese Device ID# (bzw. Kanal
- auch wenn's eigentlich gar keiner ist) laufen lassen. Vergessen Sie nicht,
- evtl. am Gerät vorhandenen Speicherschutz oder Sys-Ex Datenfilter abzu-
- schalten. Mögliche weitere notwendigen Einstellungen entnehmen Sie der jewei-
- ligen Bedienungsanleitung.
-
- Bei der Übertragung wird auf dem Bildschirm ein Balken dargestellt, durch
- den sich abschätzen läßt, wie lange die Übertragung noch dauert. Löst man die
- Übertragung aus und hat evtl. vergessen beim Empfänger den Speicherschutz aus-
- zuschalten oder einfach keine MIDI-Verbindung verkabelt, wäre es ärgerlich,
- einem ewig langen Dump zusehen zu müssen. Daher läßt sich die Übertragung mit
- der rechten Maustaste abbrechen. Diese Option sollte aber wirklich nur dann
- benutzt werden, wenn der Empfänger offensichtlich keine Daten empfängt. Wenn
- man mitten in der Übertragung einfach abbricht kann sich da - je nach Her-
- steller und Datenorganisation im Gerät - die ein oder andere MIDI-Kiste kräf-
- tig verschlucken!
-
- MIDIAN eignet sich durch die Funktionen Receive bzw. Request, Send, Laden
- und Sichern als universaler Bankloader (oder Patchloader, Soundloader...). Das
- funktioniert, weil die Geräte als Sys-Ex Dump genau die Daten senden, die man
- wieder rückübertragen muß, um den Speicherinhalt zum Zeitpunkt des Empfanges
- der Daten wiederherzustellen. Das Gerät muß dafür in der Lage sein, die Daten
- auf einmal (One Way Dump) zu übertragen, was aber die üblichste Übertragungs-
- form darstellt. Dadurch ist es möglich, beliebig viele Speichereinstellungen
- auf Disk/Harddisk zu archivieren. Das Gegenteil einer One Way Übertragung ist
- das Handshake Verfahren, welches allerdings eine individuelle Programman-
- passung an jedes Gerät erfordern würde.
-
- 3.3.4 Sample Page ^P
- .....................
-
- Die Sample Page ist eine graphische Oberfläche, die sämtliche Bedienelemente
- zur Übertragung von einzelnen Samples mit dem "MIDI Sample Dump Stan-
- dard"enthält. Diese Möglichkeit ist nicht nur im Betrieb mit Samplern interes-
- sant, vielmehr bieten in letzter Zeit auch immer mehr Keyboards und andere
- Tonerzeuger ein Sample RAM, in den z.B. kurze Wellenformen eingeladen werden
- können (z.B. Yamaha SY-99) Sofern diese Geräte das MIDI Sample Dump Standard
- Protokoll beherrschen, können auch diese Gerätedaten mit MIDIAN verwaltet
- werden.
-
- Die genauen Funktionen und Abläufe bei dieser Übertragung sind in der Ab-
- handlung MIDITALK beschrieben. Grundsätzlich geht das Programm von einer Close
- Loop Übertragung aus, paßt sich aber automatisch einer Open Loop Übertragung
- an. Beachten Sie bitte, daß der Sample Dump Standard nur die Sampledaten und
- Loop Punkte überträgt. Einstellungen wie Multisamples, Originaltonhöhe, Tasta-
- turbereich etc. müssen nachträglich wieder gesetzt werden. Wenn Sie Samples
- weitergeben, ist es daher sinnvoll, derartige Parameter ggf. ins Notepad zu
- schreiben. Der Inhalt des Notepads ist bei exportierten Avalon Dateien auch
- Avalon-Besitzern zugänglich.
-
- Nachfolgend sind die Features der Sample Page beschrieben:
-
- Voreinstellungen: Im linken Teil der Bedienoberfläche sind mehrere Felder, in
- denen sich mit der Maus (linke Maustaste halten bzw. rechte Taste zusätz-
- lich für schnelle Änderung drücken) Werte verändern lassen. Veränderbar
- sind Wortbreite, die Samplenummer und der MIDI-Kanal. Die Veränderung der
- Wortbreite ist für im Speicher befindliche Samples wirksam, wodurch ein
- Austausch von Samples zwischen Geräten mit unterschiedlicher Wortbreite
- ermöglicht wird. Die Differenz der Wortbreite sollte nicht zu groß sein,
- da sich durch unvermeidbare Rundungsfehler beim Umrechnen hörbare Klang-
- verfälschungen ergeben können. Wortbreiten von 8 - 28 bit können ver-
- arbeitet werden. Die Konvertierung der Wortbreite erfolgt nicht de-
- struktiv, so daß die Sampledaten im Arbeitsspeicher von der Konvertierung
- unberührt bleiben und weiterhin in Originalwortbreite abgelegt sind. Mö-
- chte man die Wortbreite dauerhaft ändern, muß die Datei unter "Sichern"
- abgespeichert werden. Beim Abspeichern erscheint ebenfalls die Sample
- Page, so daß die Wortbreite für MIDIAN Sample Format Dateien im oben ge-
- nannten Bereich gewählt werden kann; für Avalon-Dateien sind nur Wortbrei-
- ten zwischen 8 und 16 bit zulässig. Bei der Wahl der Samplenummer beachten
- Sie bitte, daß das Programm bei Sample Nr.1 beginnt. Sollte der Speicher
- Ihres Samplers ein Programm 0 haben (z.B. Akai), so müssen Sie, um ein be-
- stimmtes Programm anzufordern, die um eins erhöhte Dezimalzahl angeben.
-
- Sample Send: Sind im Arbeitsspeicher Sample Daten vorhanden, so werden diese
- nach Anwählen dieses Feldes gesendet. Dazu geht das Programm zunächst in
- Empfangsbereitschaft für eine entsprechende Sample-Request Nachricht.
- Falls diese nicht zu erwarten ist, kann man mit der rechten Maustaste den
- Ablauf fortsetzen. Nach der Übertragung des Headers werden die Sampledaten
- paketweise übertragen.
-
- Sample Receive: Nach Anwählen dieses Feldes wird zunächst die Sample Request
- Nachricht unter Berücksichtigung der getroffenen Voreinstellungen gesen-
- det. Danach wartet das Programm auf den Sample Header und liest die Sample
- Daten ein.
-
- Multiple Loop Points: MIDIAN verwaltet zusammen mit dem Sustain Loop insgesamt
- 8 Loop Punkte. Dies sind (nicht ganz zufällig) genauso viele wie beim Pro-
- gramm Avalon. Daher ist ein problemloses Ex- und Importieren von Avalon-
- Dateien möglich. Die Anforderung der Loop Punkte folgt bei "Sample
- Receive" mit einem "Send all Loops" Request. Bei "Sample Send" wird im
- Close Loop Betrieb eine ebensolche Nachricht nach der Übertragung der Sam-
- pledaten erwartet, falls mehr Loops als der ohnehin im normalen Dump Hea-
- der vorhandene Sustain Loop vorliegen. Die MIDI Protokolle zur Übertragung
- von Multiple Loop Points werden aber offensichtlich nur von wenigen Gerä-
- ten verstanden. Akai Sampler verwalten z.B. ebenfalls bis zu 8 Loop
- Punkte, beherrschen aber dieses Zusatzprotokoll nicht, so daß man am Emp-
- fänger wieder Hand anlegen muß. Als Trost bleibt die Tatsache, daß mehr
- als ein Loop Punkt in einem Sample wohl eher die Ausnahme ist.
-
- Balken- und Informationsfenster: Weil die Übertragung von Sampledaten über die
- MIDI Schnittstelle eine relativ langwierige Angelegenheit ist, sind auf
- der Oberfläche der Samplepage Informationsfelder eingerichtet, die dem Be-
- nutzer zeigen, ob er sich noch einen Kaffee kochen kann oder nicht. Die
- Balkenanzeige gibt während Sample Send oder Sample Receive Operationen an,
- wie weit die Übertragung der Daten bereits erfolgt ist. Im Informations-
- fenster stehen Instruktionen und Hinweise zum momentanen Betriebszustand.
- Auch der Grund für einen Abbruch bei Fehlübertragungen wird darin angege-
- ben.
-
- Leider gibt es auch unter den Samplern ein paar "schwarze Schafe", die sich
- nicht (zumindest nicht ganz) an den Sample Dump Standard halten (z.B. Akai S-
- 900, Roland S-330). Die Besitzer der Geräte werden diesen Umstand sicher schon
- mehrfach bedauert haben und auch bei diesem Programm mußten diese Geräte unter
- den Tisch fallen, da sie für Versuche nicht zur Verfügung standen. Die Her-
- steller trifft in diesem Fall aber keine Schuld, da die Geräte vor der Festle-
- gung des Sample Dump Standards (Ergänzung zum MIDI Protokoll!) im Mai 1987 auf
- den Markt gekommen sind und sich daher nicht an Vorschriften halten konnten,
- die es gar nicht gab - sorry!
-
- 3.3.5 Analyse ^A
- .................
-
- Die Funktion Analyse erstellt eine Statistik über die im Arbeitsspeicher ent-
- haltenen MIDI-Daten und wird beim Empfang und Laden von Daten automatisch auf-
- gerufen. Ruft man diesen Menüpunkt manuell auf, erscheint diese Statistik er-
- neut.
-
- Die Statistik nennt die Anzahl der empfangenen Bytes, Art der enthaltenen
- Befehle und Anzahl des Auftretens sowie - soweit möglich - den MIDI-Kanal, auf
- dem die Befehle empfangen wurden. Die Kanalangabe bezieht sich dabei (sollte
- der gleiche Befehl auf verschiedenen Kanälen empfangen worden sein) auf den
- zuletzt empfangenen Befehl. Die Datenanalyse ermöglicht einen schnellen Über-
- blick über die im Arbeitsspeicher enthaltenen Daten. Werden vom Programm of-
- fensichtliche Übertragungsfehler erkannt, so werden diese in invertierter Dar-
- stellung gemeldet.
-
- Gerärte von Roland werden bei der Übertragung von Sys-Ex Daten Prüfsummen
- verwendet, die von MIDIAN überprüft werden. Erkannte Fehler werden in der Ana-
- lyse gemeldet. Diese verhindern aber weder ein Senden noch das Speichern der
- Daten, da die Fehler sehr geringfügig sein können, z.B. wurde nur ein Wert
- falsch übertragen oder eine besonders kurze Sys-Ex Nachricht enthält gar keine
- Prüfsumme, was das Programm nicht merken würde. Wird ein solcher Fehler beim
- normalen Empfang eines Dumps gemeldet, sollte man den Empfang jedoch sinnvol-
- lerweise gleich noch einmal wiederholen. Weil dies bei Daten auf Diskette, die
- man evtl. gerade aus Amerika geschickt bekam, kaum möglich ist, kann man beim
- Laden von Dateien optional die Prüfsumme korrigieren lassen. Sollte die Ana-
- lyse Prüfsummenfehler melden und das entsprechende Gerät die Annahme der Daten
- verweigern, so lädt man die Datei nochmal und korrigiert die Prüfsumme. Meist
- sind es kleine Fehler, die einem den Spaß an allen anderen Sounds oder sonsti-
- gen Einstellungen nicht verderben sollten. Die in der Version 1.0 noch enthal-
- tene Überprüfung bei Yamaha Geräten mußte leider gestrichen werden, da es der
- Yamaha Europa GmbH, genauer gesagt deren Info Center offenbar nicht möglich
- war, Fragen zur Prüfsumme der eigenen Geräte zu beantworten...
-
- Wenn Sie von einem MIDI-Gerät zum ersten Mal Daten empfangen wollen, ist es
- am sichersten, zunächst den Datenblock zweimal zu übertragen. Stimmen die je-
- weiligen Angaben nach erfolgter Analyse überein, so müßte die Übertragung
- funktioniert haben. Nicht irritieren lassen darf man sich von unerwarteten Be-
- fehlen. Der gute alte DX-7 sendet beispielsweise mit seinen Klangdaten noch
- den Controller Befehl "Data Increment". Dieser stammt vom Drücken der "Yes"-
- Taste, welche die Übertragung auslöst. Bleibt zu sagen, daß während der Test-
- phase mit dem fertigen Programm an keinem der getesteten Geräte Übertragungs-
- probleme auftraten.
-
- 3.4 Monitor
- -----------
-
- 3.4.1 Dump Monitor ^M
- ......................
-
- Die Programmfunktion Dump Monitor stellt die Datenbytes des Arbeitsspeichers
- auf dem Bildschirm dar. Unter dem Programmpunkt befindet sich zunächst eine
- graphische Bedienoberfläche, die einige Voreinstellungen zuläßt.
-
- - Die Darstellung der Bytes kann wahlweise hexadezimal oder dezimal erfolgen.
- Die Anzeige von Sys-Ex Daten erfolgt als Block, wobei die Blöcke fort-
- laufend numeriert werden.
-
- - Wahlweise läßt sich die Kommentierung der Daten ein- oder ausschalten. Ist
- die Kommentierung aktiv, so werden alle Bytes, die eine durch MIDI festge-
- legte Bedeutung haben, kommentiert.
-
- - Sind mehrere Sys-Ex Datenblöcke vorhanden, so kann man im entsprechenden
- Feld den Wert des Datenblocks angeben, von dem ab die Darstellung erfolgen
- soll. Diese Funktion ermöglicht also den Sprung an einen durch Eingabe zu
- bestimmenden Sys-Ex Datenblock. Der mögliche Wertebereich ist links daneben
- angegeben. Der Wert Null in diesem Feld besagt, daß die Daten im Arbeits-
- speicher von vorne gezeigt werden. Stehen noch andere Daten vor dem ersten
- Sys-Ex Block, werden diese also nicht übersprungen.
-
- - Eine Filter-Option ermöglicht das Herausfiltern bestimmter Befehlsgruppen
- bei der Anzeige der Daten.
-
- Mit der linken Maustaste kann man die Anzeige anhalten und wieder weiterlau-
- fen lassen. Die rechte Maustaste oder das Erreichen des Datenendes beenden die
- Darstellung.
-
- Weil manche MIDI-Befehle aus mehreren Bytes bestehen, sind die jeweils wich-
- tigen Statusbytes bei der kommentierten Ausgabe zusätzlich mit einem Pfeil ge-
- kennzeichnet. Dies ist nützlich, weil z.B. einige Keyboards vom Note-On Be-
- fehl, der aus drei Bytes besteht, nur einmal das Statusbyte senden und dann
- solange nur die beiden Datenbytes ausgeben, bis ein anderer Befehl beginnt
- (Running Status). Durch den Pfeil ist die relevante Zeile jedoch sofort er-
- kennbar.
-
- 3.4.2 MIDI Monitor ^V
- ......................
-
- Die Funktion MIDI Monitor ist eine direkte Datenanzeige für MIDI-Daten. Sobald
- am MIDI-In des Atari Computers MIDI-Daten ankommen, werden diese direkt auf
- dem Bildschirm dargestellt.
-
- Die Darstellung der Bytes kann wahlweise hexadezimal oder dezimal erfolgen.
- Die Anzeige von Sys-Ex Daten erfolgt als Block. Weil die MIDI-Daten erheblich
- schneller ankommen, als sie auf dem Bildschirm dargestellt werden können, ist
- es bei sehr großen Datenmengen nicht vollständig auszuschließen, daß ein Teil
- der Daten verloren geht. Von der Konzeption her ist die Funktion Midi Monitor
- aber ohnehin nur für kleinere Datenmengen sinnvoll einsetzbar. Wollen Sie eine
- größere Datenmenge betrachten, so ist das Laden der Daten in den Arbeitsspei-
- cher mittels Receive vorzuziehen, da man alle Analysefunktionen zur Verfügung
- hat, sich die Daten auch mehrmals ansehen und sogar speichern kann.
-
- Mit der linken Maustaste kann man die Anzeige anhalten und wieder weiterlau-
- fen lassen. Die rechte Maustaste oder das Erreichen des Datenendes beenden die
- Darstellung.
-
- Der Arbeitsspeicherinhalt von MIDIAN wird durch die Funktion natürlich nicht
- berührt, und die darin befindlichen Daten bleiben erhalten. Der MIDI-Monitor
- ignoriert die System Realtime Befehle Active Sensing und Timing Clock (siehe
- auch 3.3.1 Receive).
-
- 3.5 Drucken
- -----------
-
- Alle Menüpunkte beinhalten eine Druckerausgabe. Damit keine An-
- passungsprobleme mit Druckern auftreten, werden sämtliche Druckerdaten und
- Steueranweisungen im ASCII-Code ausgegeben. Diesen Code sollten alle handel-
- süblichen Drucker - gleich welcher Bauart - verarbeiten können. In Ihren
- Drucker legen Sie bitte DIN A4 Papier ein. Zu Beginn des Druckvorganges muß
- sich der Druckkopf an der normalen Startposition befinden und sinnvollerweise
- eine Schrift in Schreibmaschinenschriftgröße gewählt sein. Die Anweisung für
- den Seitenvorschub sendet MIDIAN nach jeweils 62 Zeilen.
-
- Die Bereitschaft des Druckers wird vor jeder Ausgabe einer Zahl abgefragt.
- Ist der Drucker nicht empfangsbereit, erfolgt nach wenigen Sekunden eine Mel-
- dung durch das Programm.
-
- Die Möglichkeit, die MIDI-Daten schriftlich festzuhalten ist z.B. dann in-
- teressant, wenn man die Bedeutung bestimmter Datenbytes durch Vergleich her-
- ausbekommen möchte. Dazu druckt man zunächst die Daten aus, verändert am Gerät
- den entsprechenden Parameter, überträgt die Daten erneut und druckt wieder.
- Durch Vergleich findet man nun recht schnell heraus, welches Byte sich veränd-
- ert hat. Dabei muß man allerdings beachten, daß Sys-Ex Datenblöcke einiger
- Hersteller kurz vor der Endmarkierung eine Prüfsumme enthalten, die sich na-
- türlich ebenfalls verändert.
-
- 3.5.1 Drucke Analyse ^W
- ........................
-
- Diese Programmfunktion entspricht der Funktion Analyse (3.3.5), mit dem Un-
- terschied, daß die Ausgabe der Datenanalyse auf dem Drucker und nicht auf dem
- Monitor erfolgt. Zusätzlich wird auf dem Seitenkopf angegeben, welche Datei
- analysiert wurde. Was die Einstellungen am Drucker betrifft, beachten Sie bit-
- te den Punkt 3.5.
-
- 3.5.2 Drucke Dump Daten ^F
- ...........................
-
- Diese Programmfunktion entspricht der Funktion Dump Monitor (3.4.1) mit dem
- Unterschied, daß die Ausgabe der Daten auf Monitor und Drucker gleichzeitig
- erfolgt. Die Funktionen der beiden Maustasten sind dabei gleich. Weil die
- Daten - je nach Puffergröße des Druckers - meist schneller auf dem Bildschirm
- ausgegeben werden, entstehen bei der Bildschirmdarstellung Verzögerungen durch
- das Warten auf erneute Empfangsbereitschaft des Druckers. Was die Ein-
- stellungen am Drucker betrifft, beachten Sie bitte den Punkt 3.5.
-
- 3.5.3 Drucker als MIDI Monitor ^H
- ..................................
-
- Diese Programmfunktion entspricht der Funktion MIDI Monitor (3.4.2), mit dem
- Unterschied, daß die Ausgabe der Daten auf Monitor und Drucker gleichzeitig
- erfolgt. Dabei sind alle Funktionen erhalten, so daß man mit den Maustasten
- anhalten und abbrechen kann. Weil die Daten -je nach Puffergröße des Druckers
- - meist schneller auf dem Bildschirm ausgegeben werden, entstehen bei der
- Bildschirmdarstellung Verzögerungen durch das Warten auf erneute Empfangsbe-
- reitschaft des Druckers.
-
- Was die Einstellungen am Drucker betrifft, beachten Sie bitte den Punkt 3.5.
-
- 3.6 MIDIAN
- ----------
-
- 3.6.1 Kurzanleitung ^K
- .......................
-
- Die Funktion Kurzanleitung gibt auf dem Monitor eine kompakte Übersicht über
- die Menüpunkte des Programmes und liefert jeweils eine Kurzbeschreibung der
- Funktionen.
-
- 3.6.2 Programminfo ^I
- ......................
-
- Die Funktion Programminfo gibt auf dem Monitor ein paar kurze Informationen
- zum Postcardware-Status von MIDIAN aus.
-
- 3.6.3 Active/Clock ^C
- ......................
-
- Weil sowohl der Active Sensing als auch der Timing Clock Befehl bei allen an-
- deren MIDIAN Operationen nicht berücksichtigt werden, kann man mit dieser Pro-
- grammfunktion feststellen, ob derlei Befehle am MIDI-In des Atari anliegen.
-
- 3.6.4 Notepad ^N
- .................
-
- Im Notepad können Sie kurze Eintragungen - z.B. zu den Daten im Arbeitsspei-
- cher - machen. Der Inhalt des Notepads wird, sofern vorhanden, beim Abspei-
- chern im MIDIAN Format mitgespeichert. Beim Einladen einer solchen Datei wird
- die Eintragung wieder ins Notepad geladen. Das Notepad stellt fünf Zeilen zur
- Verfügung. Mit den Pfeiltasten kann man den Cursor im Notepad steuern. Löschen
- ist mit Escape, Delete und Backspace möglich. Verlassen kann man das Notepad
- durch einen Mausklick auf die Exit Taste.
-
- Der Inhalt des Notepads wird auch in exportierte Avalon Sample Dateien wei-
- tergegeben, bzw. beim Importieren derartiger Dateien übernommen.
-
-
- 4 MIDIAN goes Multitasking
- ==========================
-
- Multitasking ist das Zauberwort, daß nach dem Auftauchen in der MIDI-Welt
- schnell die Runde machte. "Task" kann man ins Deutsche mit "Aufgabe" überset-
- zen. Konsequent wäre Multitasking also eine "Mehrfachaufgabe", was der Bedeu-
- tung auch recht nahe kommt.
-
- Von Multitasking spricht man im Computerbereich, wenn zwei oder mehrere Pro-
- gramme gleichzeitig in einem Computer nebeneinander ablaufen. Zwischen den
- Programmen kann man dann einfach umschalten. Das bietet den großen Vorteil,
- daß man nicht erst ein Programm verlassen muß um ein anderes - nach Ladezeit
- versteht sich - benutzen zu können, sondern man kann auf Knopfdruck das Pro-
- gramm sofort wechseln. Der Haken an der Sache ist natürlich der hohe Speicher-
- bedarf, da sich alle Programme gleichzeitig im Speicher befinden. Die auf dem
- MIDI-Markt bisher am meisten verbreiteten (Quasi Multitasking-) Systeme M-ROS
- und Softlink (leider konnte man sich mal wieder nicht auf ein einheitliches
- System einigen) sollen hier näher betrachtet werden, denn MIDIAN ist multitas-
- kingfähig. Die genaue Bedienung der Programme entnehmen Sie bitte Ihrer Bedie-
- nungsanleitung.
-
- Bei beiden Systemen muß der RAM-Speicher Ihres Computers in Bereiche (Parti-
- tionen) aufgeteilt werden, indem man den benötigten Speicherplatz für die je-
- weiligen Programme schon vor Programmaufruf reserviert. Das ist nicht leicht,
- zumal die Anzahl der residenten Auto und Accessory Programme den Speicherbe-
- darf mitbestimmt. Bevor man nun MIDIAN immer wieder starten muß, bis endlich
- die richtige Speichergröße getroffen wurde, stellt MIDIAN eine Hilfe zur Ver-
- fügung. Ist der Speicherplatz für MIDIAN nicht ausreichend, um auch nur in der
- Minimalkonfiguration von 64 000 Bytes Arbeitsspeicher anzulaufen, so meldet
- sich MIDIAN mit einer Box. In dieser Box steht nicht nur, daß der Speicher-
- platz nicht ausreicht (haben wir uns ja dann auch fast schon gedacht...), es
- wird in kByte genau der fehlende Speicherplatz für einen Programmstart mit Mi-
- nimalkonfiguration angegeben. Sie müssen nun nur mindestens die angegebene
- Zahl zur bisherigen Reservierung addieren, so daß die Probierprozedur auf ma-
- ximal zweimal Starten begrenzt ist.
-
- Unter anderen Multitaskingsystemen ist MIDIAN dank der fensterorientierten
- Ausgabe ebenfalls lauffähig, jedoch zeigt sich hier eine Schwäche des GFA Ba-
- sic 3.5 hinsichtlich des Speicherplatzes. Gierig rafft das Programm nämlich
- sämtlichen Speicher an sich und läßt für weitere Programme nichts übrig. Weil
- dieses Manko aber auch den Programmierern der Multitaskingprogramme bekannt
- ist, gibt es im Lieferumfang dieser Programme meist ein kleines Hilfsprogramm,
- was dann ähnlich wie bei M-ROS und Softlink MIDIAN eine feste Partitionsgröße
- zugesteht; oder - simpler, billiger und deshalb genialer Trick - man startet
- MIDIAN als letztes Programm, so daß sich das Programm nur noch den Rest des
- Speicherplatzes unter den Nagel reißen kann.
-
-
- 5 Zum Schluß
- ============
-
- MIDIAN ist weiterhin Postcardware ist. Daher möge doch jeder, der dieses
- Programm regelmäßig benutzt seiner kleinen Pflicht nachkommen und zur
- Registrierung eine Ansichtskarte seiner Heimatstadt losschicken (zur Not tut
- es auch eine normale Postkarte). Darauf können natürlich gerne Anregungen zur
- Programmerweiterung/Verbesserung gegeben werden.
-
- Von MIDIAN gibt es seit Version 1.01 auch eine englische Version. Zu verdanken
- ist diese Tatsache der Bereitschaft meines Freundes Ewan Whyte sich die Mühe
- zu machen, den ganzen Text zu übersetzen. Deshalb möchte ich die Gelegenheit
- wahrnehmen, für ihn die Werbetrommel zu rühren, denn er ist professioneller
- Übersetzer für Texte von Deutsch in Englisch und besitzt im Gegensatz zu
- vielen Kollegen Kenntnisse auf technischem Gebiet! Das kann Peinlichkeiten in
- Bedienungsanleitungen, Pressemeldungen usw. verhindern, zumal er natürlich im
- Englischen als Muttersprachler zuhause ist.
-
- Wer also etwas zu übersetzen hat wende sich an die folgende Adresse:
-
- Ewan Whyte
- 43 Woodland Avenue
- Coventry CV5 6DD
- England
-
- Ach ja, über Postkarten würde er sich bestimmt auch freuen...
-
- MIDIAN - das ist nicht das wahnsinnig neue Programm, und viele Dinge sind
- wohl auch in ähnlicher Form in diversen anderen Programmen - wenn auch nicht
- unbedingt zusammenhängend - vorhanden. Es ist einfach ein Konzept, möglichst
- viele nützliche Features in das Programm zu packen, die es zu einem Werkzeug
- gemacht haben, das ein schnelles und effektives Arbeiten mit MIDI Daten ermög-
- licht. Unerläßlich für die Weiterentwicklung von MIDIAN sind Reaktionen, Kom-
- mentare und Requests von Ihrer Seite. Schicken Sie mir möglichst viele Re-
- quests für Ihre Geräte und einiges aus der Rubrik "Was ich schon immer an ei-
- nem MIDI-Programm vermisse". Und wenn Sie mir dann noch sagen, daß Sie seit
- MIDIAN weniger Zeit mit der Datenverwaltung verbringen und wieder mehr mit der
- Musik beschäftigt sind, so ist eines meiner Hauptziele beim Schreiben dieses
- Programmes erreicht.
-